Berufsorientierung zum Mitmachen
Wie wir in Zukunft leben und wie wichtig Technikberufe dafür sind.
Ob Medizin, Wohnen oder Mobilität – in vielen Bereichen unseres Alltags
ist Technik allgegenwärtig. Welche Berufe dahinterstecken, und welche Ausbildungs-
oder Studienwege im sogenannten MINT-Bereich eine gute und spannende Zukunft
versprechen, erfuhren Schülerinnen und Schüler in Mosbach. Zwei Coaches des
landesweiten Programms COACHING4FUTURE kamen in dieser Woche mit viel
Technik zum Ausprobieren erstmals an die Gewerbeschule.
„MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik und umfasst
Disziplinen, die gerade für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg mit seinen vielen
Industrie- und Hightech-Unternehmen von Bedeutung sind. Welche Berufe dort besonders
gefragt sind, zeigten die beiden Coaches Dr. Simone Bauer und Katharina Prager, die als
Genetikerin und Chemikerin auch selbst einen MINT-Hintergrund haben, im Auftrag des
Bildungsprogramms COACHING4FUTURE. Bereits seit 2008 engagiert sich die Baden-
Württemberg Stiftung damit für den Fachkräftenachwuchs und wird hierbei vom
Arbeitgeberverband SÜDWESTMETALL und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der
Bundesagentur für Arbeit unterstützt.
Die Schülerinnen und Schüler der 13. Jahrgangsstufe an der Gewerbeschule erwartete
jedoch kein simpler Vortrag oder Frontalunterricht. Nicht Reinsetzen und Zuhören, sondern
Mitmachen und Mitdenken lautete die Devise. Schon zu Beginn der Veranstaltung durften sie
jeweils zwei Themengebiete für die kommenden 90 Minuten selbst wählen. Zunächst wollten
die Jugendliche mehr über „Maschinen und Roboter“ erfahren. Dabei stellten die Coaches
verschiedene 3D-Druckverfahren vor und erklärten, dass man neben Kunststoff auch
Aluminium, Beton oder Holzfasern drucken kann. Anschließend erfuhr die Klasse zum Thema
„Menschen helfen“, welche technischen Berufe an der Entwicklung und Fertigung von
Prothesen mitarbeiten. Besonders anschaulich gestaltete sich der Vortrag durch einfache
Experimente und zahlreiche Exponate zum Anfassen und Ausprobieren.
Initiiert wurde die Veranstaltung in Mosbach von Lehrerin Mara Ackermann, welche die
Bedeutung des persönlichen Austauschs mit Experten für die erfolgreiche Berufsorientierung
betonte: „Die Aktion der Coaches im Klassenzimmer war ein Erlebnis für unsere Schülerinnen
und Schüler und regt sicherlich dazu an, die MINT-Disziplinen bei der Berufswahl enger in
Betracht zu ziehen.“ So hätten der Vortrag und auch der anschließende Workshop, bei dem
es galt, einen fiktiven Mordfall mit Hilfe forensischer Methoden aus den Naturwissenschaften
aufzuklären, den Unterricht sehr gut ergänzt, so die Pädagogin.